Chronik des Männergesangvereins von 1873 Visbek 1873 bis 1933 1873 Der „Männergesangverein Visbek wird gegründet. Die Gründung eines Chores regte schon der Orgelbauer Kröger im Jahre 1837 an, als er den Auftrag erhielt, die Orgel in der Visbeker Pfarrkirche zu reparieren. Gründer: Linus Varnhorn, Josef Menke, Georg Kolhoff. Erster Dirigent: Bernhard Kröger, genannt " Kreugers Pappen". Die Übungsstunden finden in seiner Wohnung statt. Nur in gutem Ruf stehende Männer und Jünglinge, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, werden in den Männergesangverein aufgenommen. Mitglieder, die in Lokalen oder auf der Straße schlechte Reden über den Verein führen, können ausgeschlossen werden oder müssen 1 Mark Strafe bezahlen(Aus Visbeker Chronik).
1877 Erster öffentlicher Auftritt des Männergesangvereins Ostern im Hochamt. Es werden mehrere lateinische Lieder vom „Knaben- und Männerchor“ gesungen. Von den Kirchenbesuchern hört man: „So schön haben wir noch nie Ostern gefeiert“ (Visbeker Chronik).
1881 Der„Sängerbund "Harmonia" Vechta wird gegründet. Der Männergesangverein tritt dem Sängerbund im selben Jahr bei.
1882 1. Sängerbundesfest am 13. Juli 1882 in Vechta auf dem Schützenplatz. Chöre: Damme, Bakum, Lohne,Dinklage, Visbek,Langförden. Der Männergesangverein Visbek singt: „Das deutsche Lied von Kalliwoda“, Tanz von Zöllner.
1883 2. Sängerbundesfest am 20.06.1883 in Dinklage auf dem Hofe der Ww. Middelbeck.
1884 3. Sängerbundesfest am 05.06.1884 auf Gut Harme Chöre: Vechta, Langförden, Steinfeld, Dinklage I, Cappeln, Visbek, Dinklage II, Goldenstedt, Bakum.
1885 4. Sängerbundesfest am 17.06.1885 in Gut Bomhoff in Langförden. Chöre: Visbek, Bakum, Vechta, Goldenstedt, Dinklage, Steinfeld, Cappeln.
1886 5. Sängerbundesfest 09.06.1886 in Steinfeld; Chöre: Goldenstedt, Vechta, Langförden, Bakum, Dinklage II, Dinklage I, Damme.
1887 6. Sängerbundesfest am 22.06.1887 in Goldenstedt; Chöre: Bakum, Wildeshausen, Langförden, Twistringen, Dinklage I u. II, Steinfeld, Damme, Vechta
1888 7. Sängerbundesfest am 04.07.1888 in Damme auf dem Schützenplatz.
1889 8. Sängerbundesfest am 05.06.1889 in Dinklage, im Wald bei der Waldschänke; Chöre: Damme, Dinklage I u. II, Goldenstedt, Steinfeld, Bakum, Vechta, Wehdel, Bersenbrück, Dinklage.
1890 9. Sängerbundesfest am 18.06.1890 in Vechta auf dem Schützenplatz. Dinklage I u. II, Goldenstedt, Visbek, Langförden, Steinfeld, Damme, Bakum, Wildeshausen, Oldenburg.
1891 10. Sängerbundesfest am 17.06.1891 in Bakum, Gut Harme; Dinklage I u. II, Steinfeld, Damme, Goldenstedt, Visbek, Vechta, Lutten.
1892 11 Sängerbundesfest in Visbek bei der Hubertusmühe (Hubbersmühle) am 01.06.1892; Chöre: Goldenstedt, Twistringen, Steinfeld, Vechta, Damme, Dinklage II, Bakum, Wildeshausen
1893 12 Sängerbundesfest auf dem Schüzenhof in Steinfeld am 14.06.1893; Chöre: Bakum, Vechta, Damme, Visbek, Rieste, Dinklage, Goldenstedt.
1894 13. Sängerbundesfest am 13. Juni 1894 in Goldenstedt im Eichenwald des Voll- meyer G.gr. Flege.. Chöre: Bakum, Damme, Dinklage II, Goldenstedt, Vechta, Twistringen, Colnrade, Steinfeld und Visbek.
1895 14. Sängerbundesfest am 17. Juli 1895 in Damme auf dem Schützenhof; Chöre: Barnstorf, Colnrade, Schmalförden, Liederkranz Bassum, Germania Syke, Damme. Harpstedt; Goldenstedt, Drebber, Steinfeld, Liedertafel Bassum, Wagenfeld, Südwalde, Neuenkirchen i.H., Liedertafel des Gesellenvereins Twistringen.
1896 15. Sängerbundesfest am 17.Juni 1896 in Dinklage, im Wald an der Waldschänke.
1897 16. Sängerbundesfest am 3. Juni 1897 in Bakum, Gut Harme. Chöre: Damme, Visbek, Steinfeld, Lohne, Dinklage II, Langweg, Goldenstedt, Vechta.
1898 17. Sängerbundesfest am 23. Juni 1898 in Visbek auf dem Ahlerschen Hof bei Varnhusen. Chöre: Dinklage, Bakum, Vechta, Steinfeld, Goldenstedt, Damme, Langwege.
1899 18. Sängerbundesfest am 14. Juni 1899 in Steinfeld auf dem Schützenhof. Chöre: Bakum, Langwege, Damme, Wehdel, Vechta, Holdorf, Dinklage, Twistringen, Goldenstedt, Visbek, Osterfeine.
1900 19. Sängerbundesfest am 30. Mai 1900 in Goldenstedt, Im Eichenwald d. Voll- meyers G.gr. Flege Ww.; Chöre: Bakum, Goldenstedt, Langwege, Colnrade, Damme, Barnstorf, Twistringen, Holdorf, Visbek, Vechta, Steinfeld, Dinklage, Osterfeine. 1901 Dirigent ist Hauptlehrer Gerken (1901-1904) 20. Sängerbundesfest in Damme; Es sollen nicht alle auswärtigen Vereine erschienen sein.
1902 Dirigent Gerken erstellt die ersten Statuten des Männergesangvereins; HauptlehrerGerkenLehrer Morthorst
21. Sängerbundesfest in Dinklage; 1903 22 Sängerbundesfest in Vechta;
1904 Dirigent ist vorübergehend Lehrer Morthorst, später Hauptlehrer Cordes (1904- 1905) Ü
23 Sängerbundesfest in Langwege.
Lehrer Cordes
1905 Caspar Osterkamp (Lehrer in Norddöllen) wird Dirigent des Mänergesangvereins ab Oktober 1905.
24. Sängerbundesfest in Bakum; 1906 25 jähriges Jubiläumsfest des Sägerbundes "Harmonia" inVisbek am 30. Mai. Anläßlich des Jubelfestes widmete der aus Visbek gebürtige Domchordirigent August Mensing, Osnabrück, dem MGV seine Komposition: "Die Visbeker Braut", für vierstimmigen Männerchor. Bundeschormeister wird Engelbert Hillen (1906-1918)
Caspar Osterkamp
1907 26. Sängerbundesfest in Holdorf;
1908 Gründung des Sängerbundes Oldenburg "OSB" und Beitritt des MGV von 1873 Visbek.
27. Sängerbundesfest in Goldenstedt;
1909 28. Sängerbundesfest in Steinfeld;
1910 Der Verein stellt eine neue Satzung auf, die von den Mitgliedern am 20.03.1910 einstimmig angenommen wird.
29. Sängerbundesfest in Dinklage;
1911 30. Sängerbundesfest in Vechta;
1912 Cäcilienfest in Visbek. Der Männergesangverein gehörte auch dem Cäcilienbund an. Generalversammlung am 15. März. Der Verein zählt 27 Mitglieder und 3 Ehrenmitglieder. 1. Vorsitzender : Josef Menke (bis 1927). Lehrer Clemens Meyer, Norddöllen, vertritt 1/2 Jahr Caspar Osterkamp.
31. Sängerbundesfest in Lohne
Josef Menke
1913 Generalversammlung am 13. März; der Vorstand wird bestätigt. Liedervater ist Menke
32. Sängerbundesfest in Langwege;
1914 Generalversammlung am 24. Februar bei Dieckhaus; der Monatsbeitrag beträgt 0,20 Mark. Der Verein zählt 27 Mitglieder.
33. Sängerbundesfest in Bakum;
1915 Es findet kein Sängerbundesfest statt.
1916 Es findet kein Sängerbundesfest statt.
1917 Es findet kein Sängerbundesfest statt.
1918 Es findet kein Sängerbundesfest statt.
Bundeschormeister im Sängerbund "Harmonia" wird Adolf Hillen (von 1918 - 1928).
1919 Es findet kein Sängerbundesfest statt. 1. Vorsitzender des Sängerbundes wird Norbert Hermann(von 1919 - 1921).
1920 34. Sängerbundesfest in Langförden (1. Sängerfest nach dem Krieg). Das Sängerbundesfest verlief bei herrlichem Sommerwetter. Lediglich beim Mittagessen kam es zu einer Auseinandersetzung, als sich ein Dinklager Sänger eine bessere Bedienung ausbedungen hatte, worauf der Sohn des Festwirtes kurzerhand zum Festzelt hinausgeworfen wurde.
1921 Generalversammlung am 12. Januar bei Dieckhaus; Einnahmen aus der Theateraufführung = 2.462,00 Mark. Den Theaterspielern werden je Übungsabend 2 Glas Bier bewilligt. Liedervater und Kassierer: Josef Menke.
35. Sängerbundesfest des Sängerbundes Harmonia am 16.06.1921 in Visbek.
· Dazu folgender Artikel in der OV; · Visbek, das traute Dörflein im heimlichen Grunde, sammelte diesjährig die Chöre · Südoldenburgs zum edlen Sängerwettkampfe. Auf waldumsäumtem Festplatze, wo in grauer · Vorzeit Bardit und Skop und Skalde durch Heldenmäre und Lied begeisterten und anfeuerten, · wo vor tausend Jahren noch des großen Karolingers Willen die heiligen Gesänge frommer · Benediktiner Mönche Flur und Hain die christliche Weihe gaben, da tagten 19 Sangesbegeisterte · Vereine, um nach Väter Art und Brauch sich am Liederquell zu erfrischen und ein verbindendes · echtes Volksfest zu feiern. Welch ein Gegensatz eröffnet sich in der Anlage und · Ausgestaltung unseres Volksfestes und dem modernen aufs Internationale gerichteten · Musikbetriebe. Einerseits gegenseitiges Kennen, Mitfühlen und Indienstsetzen des Einzelnen im · Ganzen in Beschaulichkeit, andererseits fordernde Ruhelosigkeit und verständnislose Hinnahme. · Welch einen gesunden Mutterboden bietet doch ein solches Sängerfest. Es ist ein Boden, der harrt · der Einsaat, des Samens, der die Frucht edelster Menschlichkeit heranreifen soll. Von einem solchen · Feste sollte daher auch alles fern gehalten werden, was nicht der kern-deutschen Art entspricht., · wie z, B. die nach französischem Zuschnitt geschrieben Ouvertüre zu Dichter und Bauer von · Suppe', oder das nichtssagende Intermezzo usw. · Es dürfte der Auswahl der Instrumentalmusikstücke Aufmerksamkeit zu widmen sein, · damit auch dadurch das Gepräge des Tages nicht verwischt wird; desgleichen dürfte eine Zentralstelle · für zweckmäßige und gute Chormusik bewillkommnet werden. Gerade in der Auswahl der Chöre · waren manche Vereine nicht glücklich. · Manche hatten sich an zu große Aufgaben gewagt, wurden daher nicht Herr der Sache, weil die · Tonhöhe nicht erreicht werden konnte, andere strauchelten bei chromatischen Stellen.Chöre mit · sentimentalem Charakter liegen unserem kernigen Volksstamm weniger; Potpourri und · Quodlibet oder wie das musikalische Allerlei auch heisst, müssen ausgeschaltet sein, denn sie sind · Geschmacksverirrung und gehören auf den Karneval. Zwei Gegensätze sind bei der · Choreinübung zu vermeiden, einmal die rein taktische, so denn die ins Uferlose zerfliessende · Darbietung; so kann es kommen, daß einem bei dem schönsten Weinliede recht · kriegsweinmässig zumute wird und man bei allem Gesange "Du findest Ruhe dort" doch keine · Ruhe findet. Vergegenwärtigen wir uns doch einmal die Grundstufen bei der Einübung eines Chorsatzes. · Zunächst gilt es scharfe, taktmässige Einübung der Melodie, als elementare Stufe, dann Verteilung der · Glieder innerhalb des musikalischen Gedankens, Zusammenfassung und Verbindung der einzelnen Sätze; · endlich Auffassung des ganzen Liedes; dazu kommt dann das sprachliche Element, mit seinen · unendlichen Vielgestaltigkeit, bis das Lied endlich als verstanden und empfunden gilt, mit subjektiver · Empfindung vorgetragen wird und seine entsprechenden Wirkungen beim Zuhörer auslöst. Diese · Grundlagen können wohl nirgends leichter erkannt und geübt werden, als im Volksliede, und was paßt · wohl besser zum Volksliede, als des Volkes eigenster Empfindungsausdruck in Wort und Ton. · Wie sehr hat das Volkslied einen Herder, Goethe, Beethoven und Brahms begeistert und angeregt. · Was für ein unsterbliches Verdienst haben sich Männer wie Erk, Lilienkron, Winterfeld, Silcher, · Schwarz u. a. für die Volkskunst erworben. Ein besonderes Verdienst würden sich alle Vereine · erwerben, nicht nur im Dienste des Gesanges, sondern besonders des deutschen Volkstums, wenn sie das bescheidene Heckröslein Volkslied mit verständnisvoller Liebe hegen und pflegen würden.
1922 Generalversammlung am 25. Januar; Direktor Linnewerth wird als Theaterdirektor einstimmig in den Vorstand gewählt. Beschluß, daß die bei den Liederfesten und Cäcilienfesten unentschuldigt fehlen den Sänger 20 Mark Strafe zahlen. 36. Sängerbundesfest in Holdorf am 31. Mai.
1923 Generalversammlung am 14.02. bei Dieckhaus; der Vereinsbeitrag wird auf monatlich 50 Mark festgesetzt. Der Verein zählt 36 Mitglieder. In der neuen Lehrerwohung wird ein Übungsraum bis 1933 zur Verfügung gestellt.
37. Sängerbundesfest in Goldenstedt. Es wird das Kuriosum berichtet, dass wegen der anhaltenden rasenden Inflation der Preis des Mittagessen nicht mehr kalkuliert werden konnte.
1924 Generalversammlung am 17. Januar. In der Kasse ergibt sich ein MINUS von 7.444MK 38. Sängerbundesfest in Lutten; ca. 3000 bis 4000 Besucher. 1925 Generalversammlung am 19.Februar. 23 Mitglieder waren erschienen, 11 fehlten. Der Vorstand wird in der alten Besetzung wiedergewählt. Dem Musikverein werden aus der Kasse des Vereins 100 RM zur Stimmung der Instrumente bewilligt.
39 Sängerbundesfest in Steinfeld am 24. Juni.
1926 Generalversammlung am 22. Januar; auf Vorschlag von Dirigent Caspar Osterkamp soll der Dirigent nicht mehr gleichzeitig der 1. Vorsitzende sein. Die Versammlung wählt als Liedervater und 1. Vorsitzenden Josef Menke.
40. Sängerbundesfest in Goldenstedt am 21. Juni. 1927 Am 13.01. beschließt der Verein, für den Musikverein eine Konzerttrommel anzuschaffen. Die Generalversammlung findet am 03. März statt bei Aug. Thöle. Zum Liedervater und 1.Vorsitzenden wird Ludw. Dammann gewählt. Stellvertr. Dirigent wird G. Fortmann, Schriftführer und Kassierer B. Hubbermann. Ludw. Dammann
41. Sängerbundesfest in Vestrup.
1928 Generalversammlung am 27. Januar bei Eduard Nordmann; der Vorstand wird Insgesamt wiedergewählt.
42. Sängerbundesfest in Vechta;
1928 Dirigent Caspar Osterkamp wird zum Bundesdirigenten des Sängerbundes Harmonia gewählt. Die Generalversammlung fand am 8. Februar statt. Gerhard Gerhardi wird 1. Vorsitzender des Sängerbundes. Generalversammlung am 08.02.29;
43. Sängerbundesfest in Lohne; 1930 Generalversammlung bei Eduard Nordmann; am 19.02 findet ein "Ball" statt.
44. Sängerbundesfest in Langwege; 1931 Generalversammlung am 13. Februar; Wiederwahl des 1. Vorsitzenden Ludw. Dammann, Stellvertreter Heinrich Zurhake, Schriftführer Hauptlehrer Kathe. Neuer Theaterdirektor wird Josef Willenbrink, da Dir. Linnewerth eine Wiederwahl ablehnt.
45. Sängerbundesfest in Bakum;
1932 Beschluß des Männergesangvereins zur Führung einer Chronik. Generalversammlung am 18. Februar; die Vereinsstatuten werden neu beschlossen. Hauptlehrer Georg Fortmann wird Dirigent des MGV.
46. Sängerbundesfest in Langförden; es werden erstmals die Festabzeichen getragen. Weiss = I Tenor, Rot = II Tenor, Grün = I Bass, Blau = II Bass. Teilnahme am Cäcilienfest am 04.03.32 in Vechta. Delegiertentagung des Sängerbundes am 30.11.32 in Vechta.
1933 Mit Datum vom 27.01.1933 schreibt der damalige Dirigent, Hauptlehrer Caspar Osterkamp, aus Protokollen und mündlichen Überlieferungen die Geschehnisse im Männergesangverein vor 1933 nieder. Generalversammlung am 09.03.1933 bei E. Nordmann. Am 17.08.1933 wird Josef Feldhaus zum 1. Vorsitzenden gewählt. Am 25.10.1933 Gedenkfeier zum 60 jährigen Bestehen des MGV im Saale Stüve
Schriftführer Friedr. Wübbolt wird an die Hauptschule nach Nikolausdorf versetzt.
47. Sängerbundesfest am 31. Mai 1933 in Damme; der neue blaurote Wimpel erhält sein 1. Fahnenband.
20. Cäcilienfest am 03.09.1933 in Visbek. Außerordentliche Generalversammlung am 09.11.1933. Nach Bestimmungen der Reichsregierung muß sich jeder Gesangverein dem "Deutschen Sängerbund" anschließen.
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